Natürlich sind heutzutage alle Alternativen ästhetischer als Amalgamfüllungen, ganz egal, was man über deren toxische (giftige) Wirkung denken mag. Kosmetische Beweggründe motivieren die meisten Menschen, Amalgamfüllungen austauschen zu lassen.
Dies tut man mithilfe eines sogenannten Kofferdams, der die giftigen Dämpfe während der Entfernung der alten Füllungen vom Patienten wegleitet.
Alle Amalgamalternativen sind zeit- und materialaufwendiger als die Kassenstandardlösung Amalgam. Dieser Austausch muss von gesetzlich Versicherten privat bezahlt werden. Im Gegenzug können die möglichen negativen Nebenwirkungen des Amalgams vermieden werden. Privatversicherte bekommen die teureren und besseren Alternativen von ihren Versicherungen teilweise bezahlt, wenn es medizinisch notwendig ist.
Abgesehen vom Compomer - das ist ein einfaches kunststoffartiges Füllungsmaterial für Milchzahn- oder Übergangs("Interims"-)Füllungen - gibt es drei Amalgamalternativen im Seitenzahnbereich:
- Dentingebondete Compositefüllungen (Kunststoff, Plastik)
- Goldinlays
- Keramikinlays (hier unterscheidet man noch "individualisiert, laborgefertigt, CEREC-Inlays").
Zahnfarbene Keramik-Inlays und Goldinlays
vorher | nachher | Dort, wo große Kaukräfte und große Defekte auftreten (Löcher oder alte Füllungen), kommen Inlays zum Einsatz. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit gutem zahnfarbenen Aussehen bietet das CEREC-System. Das CEREC-Inlay kann in einer Sitzung passgenau hergestellt werden. Das im Moment aktuelle System, das Sie auch in unserer Praxis finden, ist das CEREC 3D. |
Für Topästhetik setzen ästhetisch orientiert Praxen auch individualisierte Keramikinlays ein. Diese kosten allerdings deutlich mehr und bringen nicht unbedingt Vorteile gegenüber dem CEREC 3D-Inlay.
Für diese ist ein Abdruck erforderlich und daher zwei Sitzungen, da sie im Labor angefertigt werden müssen.Außerdem ist die Keramik, die für CEREC derzeit benutzt wird, das Material, das dem natürlichen Zahn am ähnlichsten ist.
Goldinlays sind eine weitere, schon seit 100 Jahren gebräuchliche, zuverlässige Amalgamalternative, die aber nicht unbedingt die ästhetischen Ansprüche befriedigt.
Zu allen Inlays finden Sie weitere Informationen unter Menüpunkt Inlays/CEREC.
Compositefüllungen mit Dentinbonding
vorher | nachher |
Bei kleinen Löchern oder beim Ersatz kleiner Amalgamfüllungen wird als Amalgamalternative eine Compositefüllung mit Dentinbonding angewendet. Es handelt sich um eine Kunststoff-Füllung mit einem hohen Keramikanteil, die flächig mit dem Schmelz - der äusseren Zahnhartsubstanz - und dem Dentin - der inneren Zahnhartsubstanz - verklebt wird. Dies geschieht mittels der Adhäsivtechnik (einer speziellen Klebetechnik) unter Anwendung von Kofferdam (einem Latextuch zur Abdichtung gegen Speichel). Es werden mehrere Schichten mit Lichthärtung zeitaufwendig aufgetragen. Beim Aushärten des Materials mittels Blaulicht schrumpft dieses. Das muss durch flächiges Verkleben (Dentinbonding) und dem Autragen ausreichend kleiner Schichten beim Aushärten (Mehrschichttechnik) ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich ist jedoch nur begrenzt möglich, so dass ab einer bestimmten Größe die Gefahr der Entstehung - zunächst mikroskopisch kleiner - Randspalten besteht. Diese Randspalten führen zunächst zu Randverfärbungen und später zu neuer Karies am Füllungsrand.
Hier sind sicherlich, wenn möglich, hochästhetische Veneers zu bevorzugen, die außerdem deutlich länger halten.